
Update aus dem Literaturbetrieb #43
Noch bis Sonntagabend tummeln sich auf der Frankfurter Buchmesse die Buchbegeisterten. Weder trotzdem noch deshalb gibt es heute wieder eine Sammlung mit Meldungen aus der Welt der Literatur. Diesmal von A wie Autorenrechte bis W wie Warnhinweise. Wie immer bunt gemischt und unsortiert.
- Bücher nach Ladenschluss: Mit diesen Service-Ideen kommen Kunden (fast) jederzeit an ihre Bestellungen – ganz bequem und ohne die Hilfe Amazons und des Paketdiensts.
- Fremdeln … oder aus welchem Grund lesen die meisten Deutschen keine eBooks? Eine Spurensuche.
- Selfpublishing boomt – aber vor allem in der Unterhaltungsliteratur und auf den reichweitenstarken Plattformen. In Spezialmärkten ist das Metier hart, weiß Verleger Joachim Kamphausen.
- Verschwörungsliteratur und Verschrobenes läuft. Kopp-Verlag wegen seiner „rassistischen, geschichtsrevisionistischen und verschwörungstheoretischen Autoren und Texte“ in der taz-Kritik.
- eBock … oder fehlerhafte eBooks. Amazon zeigt Warnhinweise für den Kindle-Datenschrott an.
- Eine „Partnerbörse“ für Verlage – zur Vermittlung zwischen Startups und Verlegern – gründete Sven Fund 2015 mit „fullstop“. Ein Resumee.
- PublisherInnen verlieren = SelfpublisherInnen gewinnen – kippt die alte Formel im US-eBook-Markt? Indie-Marktanteil eBooks in USA sinkt erstmals.
- Nobelpreis für einen „Singer & Songwriter“? Nicht jeden Interlektuellen freut das.
- Leser entscheiden, wie es weitergeht. Mit „Mission X“ startet der Carlsen Verlag eine Marke für Text-Adventure-Apps.
- Warum sollten deutsche Verlage Dienstleistungen in Indien einkaufen? Ein Anbieter beschreibt die Vorteile aus seiner Sicht.
- Anfang Oktober wurde von neun Schriftsteller-Verbänden das Netzwerk Autorenrechte gegründet − um die Interessen von Autoren gegenüber Politik und Branchenakteuren mit einer Stimme zu vertreten.
Zusätzlich zum Literaturnobelpreis wurden noch einige andere Preise in der letzten Zeit vergeben. Hier ist eine kleine Übersicht:
- Der Deutsche Buchpreis ging an Bodo Kirchhoff für seinen Roman „Widerfahrnis“.
- Ilma Rakusa erhält den Berliner Literaturpreis 2017, inklusive Gastprofessur an der FU Berlin.
- Unter dem Eindruck der Flüchtlingswelle 2015 schrieb Jamal Qaiser seine Gedanken zu den Chancen der Immigration nieder und gewann den International Book Award 2016.
- Den Thaddäus-Troll-Preis bekam Felicitas Andresen für ihren Roman „Sex mit Hermann Hesse“.
- Dolores Redondo gewann für ihren Krimi „Todo esto te daré“ in Spanien den Premio Planeta.
Allen Buchmesse-Besuchern wünsche ich noch eine schöne Zeit vor Ort, allen Daheimgebliebenen ein entspanntes Wochenende – und natürlich gute Lektüre!

