Märchensommer 2021 – Märchenrallye
Herzlich willkommen!
Dies ist eine Station der Märchensommer Märchenrallye von PoiSonPaiNter, den Anfang dieser Runde findet ihr hier: https://www.randompoison.com/2021/06/07/rallye-21/
Falls ihr den Märchensommer an sich noch gar nicht kennt, empfehle ich euch, direkt bei PoiSonPaiNter vorbeizuschauen, hier gibt es die Übersicht für dieses Jahr: https://www.randompoison.com/challenges/fts-ms/
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Bei meiner Station dreht sich dieses Jahr alles um das Märchen „Der gestiefelte Kater“ – wie passend, habe ich doch einen Roman und eine Novelle geschrieben, die das Märchen mal direkter, mal indirekter in unserer Zeit adaptieren. 🙂
Doch zunächst zum Original: Falls ihr das Märchen – wider Erwarten – nicht kennt oder nochmal ein paar Details für die spätere Rätselfrage auffrischen möchtet, schaut am besten mal in die Fassung der Brüder Grimm von 1812.
Wusstet ihr eigentlich, dass die Fassung der Brüder Grimm längst nicht die erste dieses Märchens ist?
So gab es eine frühere Variante z.B. schon im 16. Jahrhundert mit „Costantino Fortunato“ in Giovanni Francesco Straparolas „Ergötzliche Nächte“ (Le Piacevoli Notti, 1553). Weitere folgten im 17. Jahrhundert mit „Cagliuso“ in Giambattista Basiles „Fünftagewerk“ (Pentameron, 1634) und der deutlich bekannteren Fassung „Le Maître Chat ou le Chat botté“ in Charles Peraults „Geschichten oder Erzählungen aus alter Zeit“ (Histoires ou Contes du temps passé, 1697).
Ich persönlich stand der Figur des gestiefelten Katers immer recht zwiespältig gegenüber. Denn einerseits mag ich zwar hilfreiche Tiere im Märchen (für den Märchensommer 2020 habe ich einen Gastartikel darüber geschrieben), aber andererseits sind die Methoden, mit denen der Kater die Wünsche des Müllersburschen erfüllt, gelinde gesagt, etwas fragwürdig. Auch habe ich mich – schon in meiner Kindheit – oft gefragt: Wieso macht der Kater das eigentlich? Warum lebt er nicht sein eigenes Leben, anstatt sich um den Müllersburschen zu kümmern, der immerhin zu Beginn überlegt, den Kater zu Handschuhen verarbeiten zu lassen?
Doch ich schweife ab, schließlich seid ihr zum Rätseln hier:
Mit welchem Geschenk erfreut der gestiefelte Kater den König?
A. Fasanen
B. Truthähne
C. Rebhühner
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In meinem Roman „Der Kater unterm Korallenbaum, oder: Wünschen will gelernt sein“ gibt es keinen König und keinen Müller(ssohn), wohl aber einen japanischen Blumenladenbesitzer, der mit seinen drei Kindern (Hayate, Izumi und Yuki) in Köln wohnt. Yuki, die Jüngste, erbt nach dem Tod des Vaters den Familienkater Sasuke und schnell merkt sie: In diesem Tier steckt viel mehr drin als gedacht!
Wie im Märchen steht der Kater ihr zur Seite, um einige Klippen in ihrem Leben zu umschiffen. Allerdings hat er auch noch eine ganz eigene Agenda, die sich Yuki erst nach und nach erschließt …
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Falls ihr nun neugierig seid, habe ich natürlich noch den Klappentext für euch:
Drei Geschwister
Zwei Kulturen
Ein Kater
Yuki würde sich am liebsten nur auf ihre Design-Karriere konzentrieren, doch die Realität sieht anders aus: In der Agentur muss sie sich mit eifersüchtigen Kolleg*innen herumschlagen und das Familienessen am Wochenende wird von Auseinandersetzungen mit ihren älteren Geschwistern überschattet. Als dann auch noch ihr Vater stirbt und sie Familienkater Sasuke erbt, gerät ihre Welt vollends aus den Fugen: Denn der Kater kann nicht nur sprechen, er mischt sich mit seinen magischen Pfoten auch gern in alle Bereiche ihres Lebens ein … selbst in Sachen Liebe.
Der gestiefelte Kater einmal anders. In »Der Kater unterm Korallenbaum, oder: Wünschen will gelernt sein« spinnt Christina Löw aus Elementen des grimmschen Märchens eine moderne Fabel über Geschwisterstreit und Familienbande, zweite Chancen und den Umgang mit Verlust sowie die Suche nach der eigenen Identität.
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Einige Zeit nach diesem Roman habe ich auch noch die Novelle „Maneki-neko“ veröffentlicht, die die Vorgeschichte zu „Der Kater unterm Korallenbaum“ erzählt – wie Kater Sasuke ursprünglich in die Familie gekommen ist. In diese Geschichte habe ich zusätzlich zu Elementen des gestiefelten Katers auch Aspekte der japanischen Legende der Glückskatze (oder Winke-Katze) mit eingewebt.
Hier ist der Klappentext für euch:
Als seine Frau stirbt, weiß Mamoru nicht, wie sein Leben weitergehen soll. Wie soll er allein die drei Kinder aufziehen? Wie soll er mit dem kleinen Blumenladen genug verdienen, um sie alle zu ernähren? Schließlich weiß er nicht einmal, ob ihm jemals wieder zum Lachen zumute sein wird.
Und dann sitzt auf einmal ein Kater auf der Türschwelle und mischt das Leben der trauernden Familie Saito gehörig auf …