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    Weihnachtskekse für Kater Sasuke

    Als Isabel die vollen Jutetaschen mit den Einkäufen auf dem Esstisch abstellte, kam Yuki schnell dazu, um ihr beim Auspacken zu helfen. Und um das Anliegen vorzubringen, das Sasuke ihr aufgetragen hatte … »Sag mal, könntest du dir auch vorstellen, dass wir eine Sorte Kekse für Sasuke backen?«, fragte sie, während sie Mehl und Zucker aus einer Tasche holte und neben Eiern und laktosefreier Milch auf die Arbeitsfläche in der Küche stellte. Isabel drehte sich zu ihr um. »Vorhin war dir noch alles Backen zu viel und jetzt möchtest du auch noch besondere Kekse für deinen Kater backen?« Sie hob eine Braue. »Hat Sasuke dich dazu angestiftet?« Yuki spürte, wie Hitze…

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    Auszeit auf Balkonien

    »Mein Wasser ist zu warm!« Sasuke hüpfte zu Yuki auf die Liege und schaute sie vorwurfsvoll an. Die zuckte die Achseln. »Was soll ich denn machen? Eiswürfel reintun?« »Das wäre tatsächlich eine Idee.« »Aber wird dir davon nicht schlecht? Verträgst du das Eis?« »Ich habe einen stabilen Magen. Und mir ist warm!« Sasuke starrte Yuki noch einen Moment an, wie um seine Aussage zu unterstreichen, und verschwand dann durch die Balkontür nach drinnen. Mit einem leichten Kopfschütteln erhob sich Yuki und folgte ihm. Fasziniert sah sie kurz darauf zu, wie er wie ein Weltmeister im Schnellschlabbern sein Wasser trank – das nun zur Hälfte aus Eiswürfeln bestand. Wie der Herr Kater…

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    Gefiederte Kissenschlacht

    Ein sonderbares Geräusch weckte Athene. Langsam hob sie die Lider und blinzelte. Es hatte nach Vogel geklungen – und zugleich auch nicht. Auf den Ästen um sie herum saßen die anderen Vögel, maßgeblich weitere Käuze sowie größere Eulen. Die meisten schliefen, nur hier und da bewegte sich eine Kralle oder zuckte ein Schnabel. Auf den ersten Blick sah Athene nur zwei Eulen, die nicht schliefen: Demeter und Persephone hatten in einer Ecke die Köpfe zusammengesteckt und unterhielten sich leise. Doch von den beiden Waldohreulen war das sonderbare Geräusch sicherlich nicht gekommen. Athene lauschte. Von draußen drangen die üblichen Geräusche des Tages herein: Das Zwitschern einiger Singvögel, das leise Trappeln einiger Mäuse, die etwas…

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    Die Legende des Kartoffelvogels

    Es war einmal eine Kartoffel, die eines Tages mit ziemlichen Rückenschmerzen aufwachte. Irgendetwas zog und zerrte da. Sie schüttelte sich, rüttelte die Erde um sich herum etwas lockerer – und breitete ihre Flügel aus. Der erste vorsichtige Flügelschlag katapultierte sie aus ihrer Erdhöhle hinaus. Sie hing eine Millisekunde in der Luft, dann stürzte sie wieder zu Boden. Nach einem verdutzten Moment, in dem sie sich mit ihren neuen Flügeln die Augen rieb, richtete sie sich auf – und stellte dabei fest, dass sie passend zu den Flügeln auch Füße bekommen hatte. Sie hatten vier Krallen, vorne drei, hinten eine, und steckten an dünnen Beinen, die ihr direkt aus dem Leib gesprossen sein…

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    Weihnachten für Anfänger

    Fips hockte bibbernd im Schnee und betrachtete den Tannenbaum vor sich von oben bis unten. Vor seinem geistigen Auge waren die Zweige nicht vereist, sondern mit Girlanden geschmückt, mit Nüssen und Zapfen und ein bisschen Obst, und oben auf der Spitze prangte ein goldener Stern. Kerzen durften natürlich auch nicht fehlen. Doch das war nur sein Wunschtraum. So wünschte er sich Weihnachten. Dass es wirklich so aussehen würde, war eher zweifelhaft. Denn so, wie er die anderen einschätzte, hatten die nicht viel übrig für das warme Gefühl, das sich in Fips schon ausbreitete, wenn er einfach nur an das Miteinander dachte, an die Herzlichkeit und Fröhlichkeit, die das Fest für…

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    Eulen im Schnee

    Persephone segelte lautlos von ihrem Ast herab und landete wenig später neben Athene, die sich so sehr aufgeplustert hatte, dass sie wie ein kleiner flaumiger Federball aussah. Trotzdem wirkte die Steinkauz-Dame, als wäre ihr weiterhin furchtbar kalt. Persephone breitete einen Flügel aus, sodass dieser den eisigen Wind von Athene abhielt und dafür sorgte, dass weniger Schneeflocken sich auf deren Gefieder niederließen. »Da-Danke«, sagte Athene bibbernd. Persephone knappte mit ihrem Schnabel und schaute zu der Steinkauz-Dame herab. »Wieso bist du nicht in deiner Schlafhöhle , wenn dir so kalt ist?« »Hu-Hu-Hungrig.« Athenes zitronengelbe Augen blickten Persephone so verhungert und verloren an, dass die Waldohreule sogleich Mitleid bekam. Trotzdem hakte sie nach:…

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    Einfach nur schlafen

    »Sag mal, hast du heute noch vor, irgendwann mal aufzustehen?« Yuki zog sich die Decke über die Ohren und versuchte, Kater Sasuke zu ignorieren. Der jedoch hakte seine Krallen in den Bezug, wie um sie aufzuhalten. Da Yuki nicht wollte, dass der Bezug zerriss – waren ohnehin schon genug Katzenspuren im Stoff -, gab sie nach. Zumindest, was die Decke anging. Ansonsten stellte sie sich weiter schlafend, auch wenn Kater Sasuke ihr das höchstwahrscheinlich nicht abnahm – oder es ihm herzlich egal war. »Du weißt genau, dass ich es hasse, wenn du mich ignorierst.« Kater Sasuke fauchte leise neben ihrem Ohr. Yuki seufzte. »Ich habe heute frei. Ich will ausschlafen.…

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    Ein Weihnachtsbaum für Isabel

    Leise knirschte der Schnee unter Yukis Füßen, als sie die Treppen von der Bahnhaltestelle hinunterlief und dann über den großen Parkplatz. Abgesehen davon war es recht still, überraschend still – zumindest für Kölner Verhältnisse. Wahrscheinlich lagen viele Menschen noch in ihren warmen, gemütlichen Betten. Yuki gähnte verstohlen. »Glaub mir, ich hätte auch viel lieber weitergeschlummert«, beschwerte sich Sasuke hinter ihr. »Aber nein, du musst ja dringend an einem frühen Samstagmorgen einen Weihnachtsbaum besorgen. Wieso auch immer ich deswegen meinen Schlaf unterbrechen musste.« »Na, damit du mir beim Aussuchen helfen kannst.« Yuki sah sich zu dem Kater um und unterdrückte mühsam ein Grinsen. Sasuke schaffte es wieder einmal, ganz besonders kläglich…

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    Phantastischer Montag

    Die Aktion #phantastischermontag entstand beim Berliner Stammtisch des Phantastik-Autoren-Netzwerks. Dort beschlossen die Autor:innen Alexa Pukall, C.A. Raaven, Maike Stein und Carola Wolff, jeden Montag eine phantastische Kurzgeschichte zu veröffentlich – reihum und zu wechselnden Themen. Da nun einige Monate aber auch mehr als vier Montage haben – der Juni, zum Beispiel 🙂 – , luden sie sich Gastautor:innen für den jeweils fünften Montag ein. Ich darf diesmal mit dabei sein und mich – wie schon die vier in ihren Geschichten zu diesem Monat vor mir – zum Thema „Sommersonnenwende“ austoben.

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    Ein Osterhase auf der Titanic

    Was macht eigentlich der Osterhase, wenn gerade nicht Ostern ist? Nun, ich kann natürlich nicht für alle Osterhasen sprechen, aber ich kenne da einen, der nach Ostern gerne die Löffel baumeln lässt – und schon seit geraumer Zeit seinen Traum-Urlaub plant: ein Tauch-Trip zur Titanic.